Im September

Der September

zeigt sich in seinem schönsten Sonnenkleid. Wir fühlen uns eingeladen, noch etwas länger im Sommer zu verweilen. Doch wir spüren ganz fein die einladenden Hände des Herbstes. Deutlicher zeigt er sich im Raum zwischen Tag und Nacht. Der September läd uns ein – zu ernten, was wir gesät haben – einzusammeln, was wir erwirkt haben – zu Hause anzukommen. In unserem zu Hause.

Bist du bereit,

den Sommer, die Wärme, die Leichtigkeit loszulassen – und in die dunkle Jahreszeit einzutauchen? Jetzt kannst du das Feuer erleben, das entsteht, wenn Licht und Schatten sich berühren. 

Dürfen sich, dein Licht und dein Schatten berühren?

Es ist nicht lange her,

da saß ich im Garten und tauchte in die Welt des Holunders ein. Diesen Moment möchte ich mit dir teilen.

Ich sitze – angelehnt an unsere SchwedenGartenHütte – blicke auf saftiges Grün – eine leichte Brise berührt meine Haut. Die sich senkende Sonne des frühen Abends schickt ihre letzten Strahlen durch den Holunder.  

Ich tauche ein – ganz durch mich – in den Holunder hinein. Er hütet diesen Flecken Erde – Hütet das tiefe Erdenreich – begleitet mein Hinabsteigen – bereitet mir den Weg zum Wissen der Erde. Ich tauche ein – lausche den Botschaften in diesem Heiligen Raum – aus der Erde in mir. Ich lasse das Außen mein Innen berühren.

Das Helle berührt das Dunkle.

Jetzt im Hebst – sind wir gerufen – in Kontakt zu kommen – auf der einen Seite mit unserer Ernte – mit dem, was in uns reif ist – mit dem, was in uns war – mit dem, was wir jetzt sind.

Auf der anderen Seite zeigt sich – was wir nicht erreicht haben  – was nicht strahlt in uns.

Der Herbst ist wie ein Spiegel, in den wir blicken.  Seine Qualität unterstützt uns dabei zu erkennen – wo unsere blinden Flecken sind – wo wir ein Bild von uns haben, das nicht vollständig ist.

Jeder geht durch diese Prozesse, bewusst oder unbewusst. Es ist nicht so einfach, den Sommer – die Leichtigkeit gehen zu lassen. Manchen fällt es nicht leicht, diese zyklischen Kreisläufe in ihrer Ganzheit anzunehmen.  Anzunehmen – dass auf den Sommer immer ein Herbst folgt – wie auf einen Winter immer ein Frühling. Egal welche Kreisläufe es betrifft. Nichts steht still. Alles ist in Bewegung. IMMER.

Fällt es dir leicht alle Seiten in dir zuzulassen? Es kann anstrengend sein, sich auch den dunkleren Bereichen in uns zu stellen. Mindestens genauso anstrengend ist es, nur unsere Sommerseite zeigen zu wollen. Wir stehen nicht stabil im Leben – wir stehen auf wackeligen Beinen. Wir müssen viel Energie dafür aufbringen – um nur die Sommerseite zu zeigen – immer alles unter Kontrolle halten zu wollen – unser wirkliches Ich zu verstecken – um keine Angriffsflächen zu haben.

In dem Moment,

wenn das Helle, das Dunkle berühren darf – w i r k l i c h – berührt. Entfacht sich ein Feuer. Erlösung geschieht. Wenn wir den Widerstand gegen das graue, schattige, feste aufgeben – und w i r k l i c h annehmen – kann Berührung geschehen und Heilung passieren. Die Magie der Zündung öffnet unentdeckte Räume in dir und setzt neue Energie für dich frei.

Es ist wichtig,

sich auf das Lichte und Positive auszurichten. In dieser Positiven Ausrichtung ist der Erste Schritt immer – den Teil in uns anzuerkennen, der nicht in Harmonie schwingt. Nur so kann Heilung geschehen. Indem wir uns – in unserer Ganzheit annehmen und in Frieden kommen – mit dem was ist. 

Das ist meine Ernte diesen Herbst,

anzunehmen,  dass ich mich noch nicht mit meinem ganzen Sein annehmen kann.

Das in meinem Körper zu spüren, das erdet mich.

 

Was erntest du diesen Herbst?

Was liegt in deiner Tiefe, das noch entdeckt werden kann?

Was möchte ins Licht treten?

 

Mhm…der Holunder…was zeigt er dir?

 

Der Holunder

Berührung von Himmel und Erde – Eine Verbindung von Licht und Schatten – eine fast schwarze Frucht, die einer weißen Blüte folgt. Durch den Holunder strahlt das Licht aus dem Kosmos in die Tiefe der Erde. Dieser Baum nimmt uns mit, in seine tiefen Reiche. Er lässt uns teilhaben an den universell gültigen Kreisläufen und schenkt uns Vertrauen in die Abläufe von Werden und Vergehen.

 

Von Herzen Danke, für deine Zeit. Danke dafür, dass ich Platz nehmen durfte in einem Moment deines Tages

 

Deine Claudia Saviera